Putting into operation of 10 autobuses, bearing the car numbers 310-319 by I.E.C.M. [Electromechanical Corporation of the Municipality of Czernowitz] on August 26, 1933, servicing three permanent and two seasonal bus routes. The autobuses, Type Fiat 622, assembled in Brașov, were dark red, had a 45 HP engine, 19 seats on luxury leather benches, ventilation systems and double doors, manually or automatically operated by the driver. The bus garage has been erected next to the tramway depot.
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Der Omnibus
Durch einige Hauptstraßen der Stadt eilt seit einigen Tagen der städtische Omnibus. Der Anfang ist gemacht: Das Verkehrsnetz der Straßenbahn ist um wenige Linien erweitert worden. Daß es nicht Straßenbahnlinien sind, die, die mit der elektrischen Tramway befahren werden, sondern Omnibusse, tut weiter nichts zur Sache, denn nach den äußeren Erfahrungen des Straßenbahnverkehrs ist die Ersetzung von Straßenbahnlinien durch Omnibusse praktisch, rentabel, dem Verkehr zuträglicher und für das Publikum geeigneter. Was seit Jahren angestrebt wurde, nämlich die Erweiterung des Straßenbahnnetzes, ist also endlich durchgeführt, man muß sich über diese Errungenschaft freuen und die Tat soll anerkannt werden.
Aber was wir mit Bedauern sehen, ist, daß das Publikum den Omnibus meidet, jedenfalls zaghaft den Straßenbahnwagen betritt und im großen und ganzen eine abwartende Haltung einnimmt. Seit mehr als dreißig Jahren ruft die Stadt nach der Erweiterung des Straßenbahnnetzes, endlich ist die Ausdehnung erfolgt, aber für den Czernowitzer gilt hier das Wort: Omnibus ist Omnibus und Tramway ist Tramway. Oder im weiteren Sinne: der Omnibus ersetzt nicht die Tramway. Es ist eine Auffassung, die dieser Stadt paßt und es wäre ein Wunder, wenn es anders wäre. Aber man darf nicht verzagen, hier muß Erziehungsarbeit geleistet werden, es muß dem Czernowitzer beigebracht werden, daß er endlich das hat, wonach er seit Tag und Jahr schreit, das moderne und billige Verkehrsmittel, das alle Verbindungen kreuz und quer schafft und das berufen ist, den Verkehr und damit auch das wirtschaftliche Leben zu fördern. Es muß auch hier der Grundsatz gelten, daß nicht der Verkehr die Tramway geschaffen hat, sondern die Tramway den Verkehr schaffen muß, und daß das, was heute leider noch nicht zu hören ist, nämlich die Zunahme des Verkehrs mit dem Omnibus, in paar Wochen oder in paar Monaten eintreten wird. Diese Erziehungsarbeit muß die Tramwaydirektion vornehmen. Dazu ist notwendig, daß der Omnibus sich auch an bestimmte Abfahrtzeiten gewöhnt, nicht an einer Station stehen bleibt und eine Ewigkeit wartet, bis genug Gäste kommen, ferner daß die Station genau bezeichnet wird, also richtige Haltestellen etabliert werden, kurz, daß der Verkehr in ein System gebracht wird. Es darf nicht geschehen, daß die Konkurrenz heute und morgen auf den neuen und schönen Omnibus, eine Zier des Stadtbildes, höhnisch und verächtlich weise, als ob Czernowitz in einem Anfalle von Größenwahn sich einen modernen Omnibus angemaßt hat, der ihm nicht gebührt – nein, das darf nicht sein. Der Omnibus ist eine Notwendigkeit, kein Luxusstück, sondern so notwendig wie das Wasser. Es darf die Gemüsefrau von Rosch sich nicht vom Verkehr fernhalten. Der Omnibus ist nicht für die reichen und eleganten Menschen, sondern für das Volk da. Und weil es so ist, muß auch die Tarifbestimmung sich diesen Erfordernissen anpassen. Wir sehen, daß auch die Organe sich mit dem Omnibus nicht richtig befreundet haben. Der Schaffner sitzt im Wagen, wenn die Station kommt, er muß bei der Station aussteigen, beim Aus- und Einsteigen behilflich sein. Es muß also der richtige Dienst am Kunden versehen werden. Es sei das Geständnis abgelegt, daß wir für den Omnibus die größte Propaganda führen wollen, gerade deshalb, weil er noch heute gemieden wird. Der konservative Czernowitzer soll sich zuerst an das neue Verkehrsmittel gewöhnen und bald wird der Omnibus zu dieser Stadt so gehören, wie Czernowitz ohne den alten Rathausturm nicht zu denken ist.
Ego.